Stone Island – ist das…
a) der Titel eines Gedichts,
b) ein Ort, an dem man nicht viel anderes machen kann als dichten, oder
c) eine Farbe wie ein Gedicht?
Richtig, es gibt heute noch mehr aus der Serie “kunterbunte Wandfarben“: ein wunderschöner, warmer Grauton, der unser Cappuccino und Anthrazit im Wohnraum grossartig ergänzt, und die halbhohe Wand rund um den Kamin akzentuiert.
Der Auftrag war diesmal sehr fortgeschritten und – bad news für alle denen es gefällt – sehr schwer nachzumachen:
- Anleitung auf der Packung lesen, Stirn runzeln und Plan B überlegen (“Farbe gleichmässig verteilen; zusammenhängende Flächen ohne Pause und als Ganzes durcharbeiten“ wird es heute sicher nicht)
- Ränder mit Malerkrepp abkleben, ca. 20 Etappen, dazwischen Kind 1 trösten, Kind 2 helfen, Kind 3 Schnuller geben…
- Farbe aufmachen und unerreichbar positionieren. Feststellen, dass “unerreichbar“ ausserdem sehr unpraktisch ist (und überlegen, wodurch mehr Flecken entstehen)
- Beginnen, die Ränder mit dem Pinsel zu streichen
- Pinsel abgeben an kleine Helferleins, die im Chor “Ich auch!“ rufen (blitzschnell koordinieren wo sie am wenigsten Schaden anrichten können)
- Kurzes Zeitfenster, in dem die Kinder sich mit zuschauen begnügen: alles in Windeseile übermalen (und hoffen, dass das Malerkrepp den dreifachen Farbauftrag aushält)
- Die Rolle kommt zum Einsatz: strahlende Augen, ausgestreckte Arme, erstes Kind darf mal probieren. *patsch* Rolle an die Wand, zweites Kind *patsch* Hände an die Wand – war klar
- Zweites Kind unter den Arm geklemmt, schnell Hände waschen laufen (und hoffen, dass inzwischen die Rolle nur tut was die Rolle tun soll)
- Erster Tatendrang gestillt, zwei Kinder auf die Zuschauertribüne verfrachtet, viele kleine Farbtupfer flächendeckend zusammenschliessen
- Mit Baby-Fläschchen in der einen Hand und Rolle in der anderen Hand geht es weiter, die größeren beiden haben *hurra* das Lego entdeckt
- Mittagspause: gemeinsam eine grosse, unüberwindbare Absperrung bauen aus Stühlen, Spielzeug, Pflanzen – das Maler-Areal wird zur Festung – und es heisst kochen
- Töpfe stehen am Herd – inzwischen schnell noch nachbessern, schnell Farbe wieder wegräumen, und: Essen
- Drei kleine Malermeister ins Bett bringen, Malerkrepp abziehen, Daumen drücken, und sich dann *hach* 5 Minuten in Ruhe vor das Kunstwerk stellen und freuen 🙂
Das Ergebnis fast unglaublich einheitlich, und das mit nur einem Anstrich (mehr wäre auch nicht drin gewesen).